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Geldmarkt

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Das Original: Gabler Banklexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Allgemein: wichtiges Teilsegment des Finanzmarktes zum freien Handel mit kurzfristigen Geldern. Es wird zwischen Geldmarkt i.w.S. und i.e.S. unterschieden:
    1. Der Geldmarkt i.e.S. umfasst den Handel von Zentralbanken, Kreditinstituten und anderen Finanzintermediären mit Zentralbankguthaben, den Handel mit Geldmarktpapieren (v.a. zwischen der Zentralbank und den Kreditinstituten) sowie den Abschluss von kurzfristigen Offenmarktgeschäften mit Rückkaufsvereinbarung (Pensionsgeschäfte). Im engsten Sinne wird zum Geldmarkt nur der Handel mit Zentralbankguthaben gerechnet; dieser Markt wird auch als (Inter-)Bankengeldmarkt bezeichnet.

    2. Unter dem Geldmarkt i.w.S. wird der Markt für alle kurz- und mittelfristigen Finanzmittelbeschaffungen und Finanzmittelanlagen (Kredite und Geldanlagen) verstanden. Neben den o.g. Akteuren nehmen hieran auch gewerbliche und private Nichtbanken teil. Dieser Markt ist sehr heterogen und nicht organisiert. Zu den am Geldmarkt gehandelten Objekten gehören die Zentralbankguthaben (Primärliquidität) und die Geldmarktpapiere (Schatzwechsel, unverzinsliche Schatzanweisung), die Sekundärliquidität darstellen (Liquiditätsgrade). Es wird zwischen dem Geldhandel und dem Handel mit Geldmarktpapieren unterschieden. Neben dem nationalen Geldmarkt gibt es internationale Geldmärkte (ausländische Geldmärkte und Euro-Geldmarkt). Auf diesen Teilmärkten wird mit Bankenbuchgeld (Giralgeld) und mit Geldmarktpapieren gehandelt. Der Geldmarkt ist entscheidend für den Liquiditätsausgleich der Banken. Die Zinssteuerung (Geldmarktzinsen) ist ein wichtiges Element der Geldpolitik der Zentralbank. Die Europäische Zentralbank betreibt ihre geldpolitische Steuerung etwa über den Hauptrefinanzierungssatz, den Spitzenrefinanzierungssatz, den Einlagesatz und die Höhe von Refinanzierungszuteilungen. Im Zuge der jüngsten Finanzkrise hat sich die Europäische Zentralbank zudem einer unkonventionellen Form der expansiven Geldpolitik durch den Aufkauf langfristiger öffentlicher sowie privater Rentenpapiere bedient. Der Geldmarktzins liegt zumeist im Zinskorridor zwischen Spitzenrefinanzierungssatz und Einlagesatz. Da Transaktionen auf den Finanzmärkten mit Geld abgewickelt werden, ergibt sich eine Verflechtung der Märkte. Bei expandierender Geldmenge verbessert sich unter normalen Umständen nicht nur die Bankenliquidität, sondern auch die Liquiditätssituation der Nichtbanken. Ein entspannter Geldmarkt wirkt positiv auf den Kapitalmarkt. Bei kontraktiver Geldpolitik bewirkt eine Verknappung der Geldmenge i.d.R. eine Anspannung am Kapitalmarkt.

    Vgl. auch Finanzmarkt.

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