Direkt zum Inhalt

Euro-Geldmarkt

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Markt für kurzfristig fällige Bankguthaben (Einlagen) und Geldmarktpapiere in Währungen außerhalb des Geltungsbereichs der verwendeten Währungen. Der Euro-Geldmarkt ist ein Außengeldmarkt. Ein Teil des nationalen Geldmarktes wanderte wegen (nicht marktkonformer) nationaler geld- und währungspolitischer Maßnahmen vom Ursprungsmarkt dorthin ab, wo sich Handel und Zinsbildung frei von Beschränkungen nationaler Währungsbehörden vollziehen konnten. Von Devisengeschäften unterscheiden sich Euro-Geldmarktgeschäfte u.a. dadurch, dass erstere Geschäfte sind, bei denen eine Währung gegen eine andere ohne Übernahme eines Bonitätsrisikos getauscht wird, während bei letzteren der Handel in einer Währung mit einer zeitlichen Überlassung von Geld (Kreditwährung) stattfindet. Der Euro-Geldmarkt ist neben dem Euro-Kreditmarkt und dem Euro-Kapitalmarkt ein Teilmarkt des Euromarktes. Der Euro-Geldmarkt unterliegt nicht unmittelbar den Regularien der Heimatländer (Besteuerung, Mindestreserveerfordernisse, Eigenkapitalanforderungen). Die Aktivitäten deutscher Kreditinstitute werden aber z.T. von den bankaufsichtlichen Eigenkapitalbelastungs- und Großkreditnormen erfasst. Die Zinssätze – wie z.B. der EURIBOR – bilden sich frei nach Angebot und Nachfrage im Interbankengeschäft.

    2.Teilnehmer: Institutionen, die die nötige Bonität, Expertise und Größe aufweisen, darunter insbes. Geschäfts- und Zentralbanken, aber auch andere Finanzintermediäre (Fonds-/Versicherungsgesellschaften), andere öffentliche Institutionen (Staaten, Gebietskörperschaften) sowie internationale Organisationen (z.B. IWF). Eine wichtige Rolle spielen die Money-Broker, die Geldnachfrage und Geldangebot für Geldhandelsgeschäfte zusammenführen. Sie stützen sich auf ein weltweites Netz von Geschäftspartnern und müssen ständig in der Lage sein, marktgerechte Angebots- und Nachfragekurse zu stellen und zu diesen Kursen auch zu handeln. Kleineren Banken, die nur vereinzelt Geschäfte abschließen, verschaffen sie einen Marktüberblick, größere Banken können durch sie Geldbeträge zunächst anonym im Markt platzieren oder aufnehmen.

    3. Gründe für die Teilnahme am Euro-Geldmarkt sind für Banken der Liquiditätsausgleich und die Chance zur betrags-, währungs- und laufzeitkongruenten Refinanzierung des Euro-Kreditgeschäfts (kurzfristige Festsatzkredite bzw. Roll-over-Kredite), auch als Instrumente der Außenhandelsfinanzierung; darüber hinaus die grenzüberschreitende ertragsorientierte Verlagerung von Liquiditätsreserven internationaler Konzerne und die Umlegung von Währungsreserven von Zentralbanken (Zinsarbitrage, Erzielung von Währungsgewinnen und Vermeidung von Währungsverlusten). Im Interbankenhandel spielt außerdem die Zins- und Tendenzarbitrage eine Rolle (Ausnutzen ungleicher Zinssätze auf Nehmerseite und Geberseite bzw. der Zinsschwankungen eines Arbeitstages).

    4. Zu den wichtigsten Geldmarktpapieren des Euromarktes mit einem tragfähigen Sekundärmarkt zählen Certificates of Deposit (CD) und Commercial Paper (CP).

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Euro-Geldmarkt"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Euro-Geldmarkt Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/euro-geldmarkt-57656 node57656 Euro-Geldmarkt node56620 Certificate of Deposit ... node57656->node56620 node58230 Geldmarkt node57656->node58230 node56703 Commercial Paper (CP) node57656->node56703 node57407 Einlagen node57656->node57407 node62457 Währung node57656->node62457 node59249 Konditionsbeitrag node59249->node57407 node60116 Nominalzins node59012 Investmentfonds node59012->node56620 node56620->node60116 node59089 Kalkulationszinsfuß node59089->node58230 node60197 Offenlegung der wirtschaftlichen ... node60197->node58230 node58253 Geldschöpfungsmultiplikator node58253->node58230 node59302 Kontokorrentzinsen node59302->node57407 node61342 Sichtguthaben node61342->node57407 node59773 Marktzinsmethode node59773->node58230 node59773->node57407 node58832 Inhaberschuldverschreibung node56703->node58832 node50463 Zerobond node56703->node50463 node59176 Kaufkraftparitätentheorie node59176->node62457 node58274 Geldwertstabilität node62543 Wechselkursmechanismus II node62543->node62457 node58396 gesetzliche Zahlungsmittel node58396->node62457 node62457->node58274 node59936 Money Market Funds node59936->node56620 node59936->node56703 node58235 Geldmarktinstrumente node58235->node56703 node58236 Geldmarktpapier node58236->node56620
    Mindmap Euro-Geldmarkt Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/euro-geldmarkt-57656 node57656 Euro-Geldmarkt node56703 Commercial Paper (CP) node57656->node56703 node62457 Währung node57656->node62457 node57407 Einlagen node57656->node57407 node58230 Geldmarkt node57656->node58230 node56620 Certificate of Deposit ... node57656->node56620

    News SpringerProfessional.de

    Autoren der Definition und Ihre Literaturhinweise/ Weblinks

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete