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Cashflow

(weitergeleitet von Finanzüberschuss)

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Das Original: Gabler Banklexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Umsatzüberschuss, Finanzüberschuss; I.w.S. Zahlungsmittelfluss, entsprechend insbes. in der Investitionsrechnung verwendet. Darüber hinaus unternehmensbezogen für Zwecke der Finanzanalyse abgegrenzt wie hiernach ausgeführt.

    1. Begriff: Nettozugang an flüssigen Mitteln aus der Umsatztätigkeit und anderen laufenden Operationen innerhalb eines Zeitraums; entspricht in etwa der Zwischensumme des Hauptbereichs „operative Geschäftstätigkeit” der Kapitalflussrechnung; gebräuchliche Kennzahl zur Beurteilung der Finanzlage eines Unternehmens und zur Aktienbewertung.

    2. Verwendung: Der Cashflow eines Unternehmens kann zum Zeitvergleich herangezogen werden oder (in eine Indexzahl wie z.B. den Cashflow pro Aktie umgerechnet) mit den Cashflows von Unternehmen der gleichen Branche (national und international), verglichen werden (externer Vergleich); Cashflow-Vergleiche zwischen Unternehmen verschiedener Branchen sind meist weniger aussagefähig. Im Cashflow-Statement wird auch die Verwendung der durch den Cashflow angefallenen Mittel analysiert (Bewegungsbilanz). Die Cashflow-Rechnung wird meist zur Kapitalflussrechnung ausgebaut. Zur Ermittlung der relativen Kennzahl Cashflow pro Aktie wird der Cashflow v.a. durch die Zahl der Aktien dividiert. Eine andere wichtige Kennziffer wird ermittelt durch die Division des Kurses der Aktie durch den Cashflow pro Aktie. Diese Price/Cashflow-Ratio gibt an, das Wievielfache des Cashflows der Kurs der Aktie ausmacht.

    3. Cashflow-Berechnung: Der Cashflow kann durch die direkte oder die indirekte Methode ermittelt werden.

    a) Direkte Ermittlung:

    Betriebseinnahmen (zahlungswirksame Erträge)
    -Betriebsausgaben (zahlungswirksame Aufwendungen)
    =Cashflow

    b) Indirekte Ermittlung:

    Bilanzgewinn (oder -verlust)

    + Zuführung zu den Rücklagen (- Auflösung von Rücklagen)
    - Gewinnvortrag aus der Vorperiode (+ Verlustvortrag aus der Vorperiode)
    = Jahresüberschuss
    + Abschreibungen (- Zuschreibungen)
    + Erhöhung der langfristigen Rückstellungen (- Verminderung der langfristigen Rückstellungen)
    = Cashflow



    4. Die Anwendung des Cashflows erfolgt im Wesentlichen zu zwei unterschiedlichen Zwecken: Zum einen als finanzwirtschaftlicher Indikator, zum anderen als erfolgswirtschaftlicher Indikator. Der Cashflow stellt eine von der Abschlusspolitik (Bilanzpolitik) weitgehend unabhängige Messgröße dar. Er sollte jedoch allenfalls als mittelbarer Indikator der Ertragskraft verwendet werden, da er wesentliche Beurteilungsfaktoren unberücksichtigt lässt (z.B. Abschreibungen und Verbindlichkeitsrückstellungen, die echten Aufwand darstellen).
    a) Für die Verwendung als mittelbarer Erfolgsindikator werden folgende Modifikationen vorgenommen:
    Der betriebsbedingte Cashflow soll zeigen, welcher Teil des Erfolgs auf die eigentliche Betriebstätigkeit zurückzuführen ist:

    Cashflow
    +betriebsfremde Aufwendungen
    -betriebsfremde Erträge
    =betriebsbedingter Cashflow
     

    Der Brutto-Cashflow dagegen kann besonders beim Vergleich von Unternehmen angewendet werden, die unterschiedlich besteuert werden:

    Cashflow
    +Steuern vom Einkommen, vom Ertrag und vom Vermögen
    =Brutto-Cashflow.


    b) Als finanzwirtschaftlicher Indikator soll der Cashflow Aussagen über das Innenfinanzierungspotenzial des Unternehmens erlauben. Für diesen Zweck sind folgende Ermittlungsmethoden möglich:

    (1) Direkte Ermittlung:

    finanzwirksame Erträge

    - finanzwirksame Aufwendungen
    - Mehrung kurzfristiger Aktiva
    (Vorräte, Forderungen usw. ohne Kasse, Scheck und Bankguthaben)
    + Minderungen kurzfristiger Aktiva
    - Minderungen kurzfristiger Passiva
    + Mehrung kurzfristiger Passiva
    = finanzwirtschaftlicher Cashflow

     

    (2) Indirekte Ermittlung:

    Jahresüberschuss

    + finanzwirksame Aufwendungen
    - finanzwirksame Erträge
    + Bestandsveränderungen mit Einnahmewirkung
    - Bestandsveränderungen mit Ausgabenwirkung
    = finanzwirtschaftlicher Cashflow.

     

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