Direkt zum Inhalt

Landesbanken/Girozentralen

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Kreditinstitute, die als Universalbanken tätig sind und insbesondere für die jeweils angeschlossenen Sparkassen die Funktion einer Sparkassen-Zentralbank übernehmen. Sie stellen auf Landesebene den Oberbau des Sparkassensektors dar und stehen in einem Verbund mit den Sparkassen. Die DekaBank Deutsche Girozentrale ist das Spitzeninstitut auf überregionaler Ebene des Bundesgebiets (Sparkassenverbund, Sparkassen-Finanzgruppe).

    2. Entwicklung: 1832 wurden in den preußischen Provinzen Provinzhilfskassen geschaffen, die die Aufgabe hatten, Sparkassengelder als verzinsliche Einlagen entgegenzunehmen. 1909 kam die Abwicklung des Zahlungsverkehrs als weitere Aufgabe hinzu, begünstigt durch das dichte Sparkassennetz und die Verleihung der passiven Scheckfähigkeit an die Sparkassen im Jahre 1908 (damit Aufnahme des Sichteinlagen- und Kontokorrentgeschäfts). Die heutigen Landesbanken/Girozentralen wurden teilweise erst in der Zeit von 1950 bis 1979 gegründet bzw. aus bereits bestehenden Einzelinstituten zusammengeschlossen.

    3. Rechtsform: Die Landesbanken/Girozentralen sind vorwiegend rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts. Anteilseigner (Kapitalträger) sind je nach Entstehung der regionale Sparkassen- und Giroverband, die angeschlossenen Sparkassen, das betreffende Bundesland bzw. andere Landesbanken/Girozentralen.

    4. Aufgaben:
    a) Als Landesbanken haben sie die bankmäßigen Geschäfte des Landes zu besorgen. Sie haben zusätzlich den Kommunalkredit zu pflegen (Kommunalbank), öffentliche Förderungsmaßnahmen durchzuführen und der Wirtschaft des Landes zu dienen (Geschäftsbank im Privat- und Firmenkundengeschäft).
    b) Als Girozentralen sind sie die zentralen Kreditinstitute für die Sparkassen des Landes. Sie sind also zentrale Verrechnungsstelle für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, wickeln die Effektenkommissions-, Auslands- und Devisengeschäfte ab, verwalten die Liquiditätsguthaben der Sparkassen und dienen ihnen als Refinanzierungsstelle. Die Kooperation ist i.d.R. umso ausgeprägter, je kleiner die Sparkassen sind. Den Landesbanken sind oft Landesbausparkassen (öffentlich-rechtliche Bausparkassen) angegliedert.

    5. Mittelbeschaffung: Die Landesbanken/Girozentralen konzentrieren sich im Regelfall auf die Emission von Inhaberschuldverschreibungen (teilweise Pfandbriefe bzw. Kommunalobligationen). Hierbei kommt ihnen die flächendeckende Verkaufsorganisation der Sparkassen zugute. Die Sparkassen übernehmen in größerem Umfang diese Wertpapiere in den Eigenbestand. Die zweite wesentliche Refinanzierungskomponente stellen die Termineinlagen dar, die zum größten Teil von den angeschlossenen Sparkassen stammen.

    6. Verbandswesen: Die Landesbanken/Girozentralen sind gemeinsam mit den regionalen Sparkassen- und Giroverbänden und der DekaBank Deutsche Girozentrale im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV) zusammengeschlossen (Verbände und Arbeitsgemeinschaften der Kreditwirtschaft). Die Landesbanken/Girozentralen gehören außerdem dem Bundesverband öffentlicher Banken e.V. (VÖB) an.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Landesbanken/Girozentralen"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Landesbanken/Girozentralen Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/landesbankengirozentralen-59518 node59518 Landesbanken/Girozentralen node57407 Einlagen node59518->node57407 node62767 Zahlungsverkehr node59518->node62767 node55682 Anstalt des öffentlichen ... node59518->node55682 node62748 Zahlungsanweisung zur Verrechnung ... node62748->node62767 node56944 Depotgeschäft node62600 Wertpapier node62057 Umsatzsteuerpflicht im Depotgeschäft node62057->node59518 node62057->node56944 node62057->node62600 node62054 Umsatzsteuer (USt) node62057->node62054 node59095 Kapital node59341 Körperschaft des öffentlichen ... node56189 Besteuerung von Kreditinstituten node60203 öffentliche Banken node56189->node60203 node60203->node59518 node60203->node59095 node60203->node59341 node60203->node55682 node62457 Währung node58440 Giralgeld node62056 Umsatzsteuer bei Kreditinstituten node62056->node62057 node62056->node62767 node62767->node62457 node62767->node58440 node59084 juristische Person node59109 Kapitalerträge node59109->node55682 node56021 Bankorganisation Strukturmodelle node56021->node55682 node55404 Abschreibungen und Wertberichtigungen ... node55404->node55682 node55682->node59084 node59249 Konditionsbeitrag node59249->node57407 node59302 Kontokorrentzinsen node59302->node57407 node61342 Sichtguthaben node61342->node57407 node59773 Marktzinsmethode node59773->node57407
    Mindmap Landesbanken/Girozentralen Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/landesbankengirozentralen-59518 node59518 Landesbanken/Girozentralen node57407 Einlagen node59518->node57407 node55682 Anstalt des öffentlichen ... node59518->node55682 node62767 Zahlungsverkehr node59518->node62767 node60203 öffentliche Banken node60203->node59518 node62057 Umsatzsteuerpflicht im Depotgeschäft node62057->node59518

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete