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Revision von Management-Buy-Out (MBO) vom 06.11.2018 - 15:36

Management-Buy-Out (MBO)

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon
    1. Begriff: Form des Unternehmenskaufs durch das derzeitige Management, das zumindest einen wesentlichen Kapitalanteil des arbeitgebenden Unternehmens erwirbt und bei diesem Gesellschafterstatus erlangt. Typischerweise geht die Initiative zum Unternehmenskauf beim MBO vom Management aus. Im Gegensatz zum Management-Buy-In sind die Erwerber keine unternehmensexternen, sondern interne Akteure, die folgerichtig über deutlich größere Wissensbestände über das Unternehmen verfügen.

    2. Finanzierung: Aufgrund der meist begrenzten Eigenmittel des Managements stellt die Finanzierung des Kaufpreises beim MBO eine besondere Herausforderung dar. Die Finanzierungsstruktur gliedert sich i.d.R. in a) erstrangige besicherte Darlehen, b) nachrangige unbesicherte Darlehen (Mezzanine-Finanzierung) und c) haftendes Eigenkapital. Letzteres wird speziell beim Erwerb größerer Unternehmen bzw. Unternehmensteile überwiegend durch spezialisierte Beteiligungsgesellschaften und nur in geringem Umfang durch das Management selbst zur Verfügung gestellt. Abhängig von der Verhandlungsposition kann dem Management jedoch ein (relativ zum Kapitaleinsatz) überproportional hoher Kapitalanteil zugeteilt werden (Sweet Equity).

    3. Leveraged-Buy-Out (LBO): Übersteigt der Fremdkapitalanteil an der MBO-Finanzierung einen bestimmten Prozentsatz (> 85–90 Prozent), spricht man vom Leveraged-Buy-Out (LBO). Durch die Hebelwirkung des Fremdkapitals lassen sich für die Beteiligungskapitalgeber bei positiver Geschäftsentwicklung zwar besonders hohe Renditen erzielen, andererseits unterliegt der LBO spiegelbildlichen Risiken aus der Kapitalstruktur (Leverage-Effekt), entsprechende Risikoeintritte führten v.a. in den USA zu spektakulären Firmenzusammenbrüchen und einem Negativimage des LBO.

    4. Anreizgestaltung: Charakteristisch beim MBO ist die kapitalmäßige Einbindung des Managements. V.a. bei zuvor abhängig beschäftigten Fremdgeschäftsführern kann von der Investition eigener Mittel und der Partizipation am Wertzuwachs eine erhebliche Motivationswirkung ausgehen. Aus der angelsächsischen Praxis heraus haben sich hierfür verschiedene Formen der anreizorientierten Vergütung etabliert, die zunehmend auch in Deutschland eingesetzt werden. Z.B. sehen Ratchets eine Entlohnung des Managements durch zusätzliche Kapitalanteile vor, sofern vertraglich definierte Erfolgskriterien erfüllt werden (Sweet Equity). Zur Motivation und Bindung eines größeren Kreises wichtiger Mitarbeiter können darüber hinaus speziell gestaltete Mitarbeiterbeteiligungsprogramme implementiert werden.

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