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Revision von Wechselkurssystem vom 16.11.2018 - 16:41

Wechselkurssystem

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    Prinzipien und/oder organisatorische Regelungen zur Bestimmung der Wechselkurse. Bekannteste Wechselkurssysteme sind das Bretton-Woods-Abkommen sowie (bis 1998) das Europäische Währungssystem (EWS). Die zwei Grundformen, mit denen auch unterschiedliche Zahlungsbilanzausgleichsmechanismen verbunden sind, stellen flexible und fixe Wechselkurse dar. Bei flexiblen Wechselkursen bildet sich der Wechselkurs allein aufgrund der Marktkräfte am Devisenmarkt, also ohne Eingriff wirtschaftspolitischer Instanzen. Feste Wechselkurse werden von den für die Wirtschaftspolitik zuständigen Stellen festgelegt. In der Regel handelt es sich dabei um feste, aber anpassungsfähige Wechselkurse, d.h. diese können innerhalb bestimmter Bandbreiten frei schwanken, die Zentralbanken verteidigen nur die Einhaltung von deren Grenzen (obere und untere Interventionspunkte). Darüber hinaus existieren Mischsysteme. Bekannt ist vor allem das kontrollierte Floating (auch managed floating genannt): Die Wechselkurse bilden sich grundsätzlich frei, die Zentralbanken intervenieren aber (verdeckt oder offen), um bestimmte (stillschweigende oder offene) Absprachen zu realisieren. Seit dem ersten Wechselkurssystem, dem Goldstandard, existiert eine intensive Diskussion über Vor- und Nachteile alternativer Wechselkurssysteme. So war das fixe Wechselkurssystem des Bretton-Woods-Abkommens zwar bis weit in die 1960er-Jahre erfolgreich, scheiterte aber Anfang der 1970er-Jahre angesichts divergierender Wirtschaftsentwicklungen zwischen den USA und den europäischen Volkswirtschaften. In Europa wurde auf diese Entwicklungen mit dem Europäischen Währungssystem und seit 1999 mit der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion reagiert. Bei Schwellenländern hat ab den 1990er-Jahren das sogenannte Currency Board Verbreitung gefunden, während die Weltwährungen Dollar, Euro und Yen sich frei zueinander bewegen.

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