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Revision von Vega-Trading vom 26.03.2020 - 16:40

Vega-Trading

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Optionspositionen, die positiv auf Veränderungen der (erwarteten) Volatilität des Basiswertes reagieren, werden als Vega-Long-Positionen bezeichnet, solche, die negativ darauf reagieren, als Vega-Short-Positionen. Die gezielte Errichtung solcher – oftmals delta-neutral geführter – Positionen wird mit dem Begriff des Vega-Trading umschrieben.

    2. Implizite versus tatsächliche Volatilität: Eine derartige Volatilitätsstrategie zielt auf Veränderungen der impliziten Volatilität ab und wird vorzugsweise in Optionsserien mit längerer Restlaufzeit und damit einem höheren Vega umgesetzt. Volatilitätsstrategien, die auf Veränderungen der tatsächlichen Volatilität abzielen, werden demgegenüber vornehmlich in Optionsserien mit kürzeren Restlaufzeiten und damit einem höheren Gamma umgesetzt; sie werden mit dem Begriff des Gamma-Trading umschrieben. Je länger also die Restlaufzeit der Optionen ist, desto mehr werden die Black-Scholes-modellimmanenten "Gamma-Theta-Games" (vgl. Theta) von den Black-Scholes-modellfremden "Vega-Games" überlagert. Dabei gilt: Vega = S2σ(T–t)·Gamma (vgl. zur Legende Black-Scholes-Modell), d.h. Vega reagiert auf Restlaufzeitveränderungen (t) exakt umgekehrt wie Gamma, und gamma-neutrale Positionen sind immer vega-neutral.

    3. Gamma-Trading und Vola-Trading: Die übliche Bezeichnung einer Spekulation auf die tatsächliche Volatilitätsentwicklung als "Gamma-Trading" ist an sich irreführend: Bei diesem geht es originär nicht um Volatilitätsschwankungen (und Volatilitätsrisiken), sondern um Kursschwankungen (und Kursrisiken). Der Hintergrund liegt allein darin, dass das Gamma dann wertvoller wird, wenn ein Anstieg der tatsächlichen Volatilität stärkere Kursschwankungen mit sich bringt, wohingegen die Optionsprämie bereits fällig geworden ist und keine nachfolgenden Zahlungen zur Wiederherstellung eines "fairen Ausgleichs" zwischen Konvexitat und Zeitwertverlust (vgl. Theta) vorgesehen sind. Für eine echte Wette auf die Entwicklung der zukünftigen tatsächlichen Volatilität muss man sich statt dessen innovativer Volatilitätsderivate wie vor allem Varianzswaps bedienen, wofür der Begriff "Vola-Trading" angemessen erscheint.   

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