Direkt zum Inhalt

Moneyness

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Maß für die "Schwere"/Werthaltigkeit einer Option/eines Optionsscheins, die Aufschluss darüber gibt, ob und inwiefern eine Option/ein Optionsschein im, am oder aus dem Geld liegt.

    2. Klassifizierung: Sie ergibt sich
    für Calls anhand des Verhältnisses des aktuellen Kassakurses des Underlying zum Basispreis (S/X) und für Puts umgekehrt anhand des Verhältnisses des Basispreises zum aktuellen Kassakurs (X/S). Ist die Moneyness größer als eins, so handelt es sich um In-the-Money-Optionen, d.h. der Kassakurs notiert bei Calls oberhalb und bei Puts unterhalb des Basispreises. Eine Moneyness kleiner als eins bezeichnet Out-of-the-Money-Optionen, bei denen also der Kassakurs bei Calls unterhalb und bei Puts oberhalb des Basispreises notiert. Eine Moneyness von genau eins signalisiert schließlich, dass der Call bzw. der Put at the Money (ATM) liegt, d.h. der Kassakurs exakt auf Basispreisniveau notiert. Bedarfsweise werden darüber hinausgehende Unterklassifizierungen vorgenommen, etwa "near(est) the money", "slighty", "far" oder "deep in the money", "slighty", "far" oder "deep out of the money".

    3. Zum Bezugspunkt ATM: Gegenüber vorgenanntem "ATM spot"
    wird im Schrifttum häufig anstelle des Kassakurses der Terminkurs in der jeweiligen Restlaufzeit für die Klassifizierung bevorzugt und entsprechend in "ATM forward" (ATMF) etc. unterschieden; grundlegende Arbitragezusammenhänge ergeben nämlich, dass (nur) in diesem Sinne klassifizierte ATMF-Calls exakt den gleichen Wert aufweisen müssen wie ATMF-Puts. Schließlich hat sich aus der Praxis des Optionshandels heraus ein weiteres Verständnis von ATM etabliert, nach dem At-the-Money-Optionen als diejenigen Calls und Puts definiert sind, die ein (gleich hohes) absolutes Delta von 0,5 aufweisen. Der Hintergrund liegt darin, dass (nur) Straddle-Positionen aus so interpretierten At-the-Money-Calls und -Puts die Eigenschaft der Delta-Neutralität aufweisen; deshalb ist die Bezeichnung "ATM DNS" etc. üblich geworden, wobei die Abk. DNS für einen delta-neutralen Straddle steht. Indem Delta-Neutralität eine zentrale Kategorie in vielen fortgeschrittenen Trading- und Hedgingstrategien ist, hat sich diese Sprachregelung für viele Anwendungszusammenhänge als sinnvoll erwiesen.

    4. Normierung:
    Sehr eng verknüpft mit der Klassifizierung einer Option/eines Optionsscheins je nach Moneyness ist die Normierung des Kurses des Underlying respektive des Basispreises. Als Konvention hat sich herausgebildet, dass im Kontext der Optionsbewertung die "Call Moneyness" verwandt, also der Aktienkurs auf einen gegebenen Basispreis bezogen wird, da diese im Vorzeichen mit dem Delta-Faktor übereinstimmt; im Kontext der Analyse der impliziten Volatilität, z.B. des Volatility Smile, liegt hingegen der Fokus auf unterschiedlich hohen Basispreisen, die bei der Ermittlung der "Put Moneyness" auf einen gegebenen Aktienkurs bezogen werden. Schließlich kann auch die Moneyness selbst wiederum normiert, insbesondere standardisiert werden; so bezeichnet ln (F/X) / σ√T die standardisierte Forward-Moneyness, wodurch die Moneyness in Volatilitätseinheiten gemessen und so nicht zuletzt der unmittelbare Anschluss an die Black-Scholes-Bewertungsgleichung hergestellt wird. Bereits die einfache Normierung ln (X/F) /√T gibt Aufschlüsse über die Ausprägungen einer Smile-Struktur über die Restlaufzeiten auf der Volatility Surface. Vgl. zur Legende Black-Scholes-Modell.     

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Moneyness"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Moneyness Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/moneyness-99541 node99541 Moneyness node58026 Forward node99541->node58026 node56919 Delta node99541->node56919 node58773 implizite Volatilität node99541->node58773 node56342 Black-Scholes-Modell node99541->node56342 node99531 Volatility Surface node99541->node99531 node60267 Option node99541->node60267 node61656 Straight Bond node58026->node61656 node61839 Termingeschäft node58026->node61839 node99520 Risk Reversal node99520->node58773 node60844 Recht node60844->node60267 node55405 Abschreibungen und Wertberichtigungen ... node55405->node60267 node61717 Swap node61717->node58026 node57921 Finanzinstrumente Bilanzierung node57921->node58026 node57921->node60267 node58172 Garman-Kohlhagen-Modell node55487 Aktie node56919->node55487 node58681 Hedging node56919->node58681 node56919->node60267 node62374 Volatilität node58773->node62374 node58773->node56342 node58703 historische Volatilität node58773->node58703 node60746 Put-Call-Parität node56342->node58172 node56342->node62374 node56342->node60746 node99531->node56919
    Mindmap Moneyness Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/moneyness-99541 node99541 Moneyness node56919 Delta node99541->node56919 node56342 Black-Scholes-Modell node99541->node56342 node58026 Forward node99541->node58026 node60267 Option node99541->node60267 node58773 implizite Volatilität node99541->node58773

    News SpringerProfessional.de

    Autoren der Definition und Ihre Literaturhinweise/ Weblinks

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete