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Revision von Leverage-Effekt vom 06.11.2018 - 15:08

Leverage-Effekt

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Der Leverage-Effekt ("Hebelwirkung") beschreibt im Allgemeinen Situationen, bei denen kleine Variationen einer unabhängigen Variablen zu großen Änderungen der abhängigen Variablen führen. Wichtige Formen sind vor allem der Financial Leverage-Effekt (Kapitalstruktur) und der Operating Leverage-Effekt (Kostenstruktur). Beim Financial Leverage-Effekt wird die Hebelwirkung des Fremdkapitals betrachtet: Erhöhungen der Eigenkapitalrentabilität aufgrund einer über dem Fremdkapitalzins liegenden Gesamtkapitalrentabilität auf dem Wege eines gezielt erhöhten Verschuldungsgrades (positiver Financial Leverage-Effekt) nach Maßgabe des folgenden Zusammenhangs:

     

    wobei

    rGRendite auf das eingesetzte Gesamtkapital

    rE = Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital

    i = Fremdkapitalzins

    FK = Fremdkapital

    EK = Eigenkapital.

    Ist die Gesamtkapitalrendite höher als der Fremdkapitalzins i und ist der Fremdkapitalzins i unabhängig von der Kapitalstruktur bzw. vom Verschuldungsgrad, steigt die Eigenkapitalrendite linear mit dem Verschuldungsgrad, der somit als (Kapitalstruktur-)Hebel wirkt: C.p. führt eine Veränderung des Fremdkapitalzinses um einen Prozentpunkt zu einer Veränderung der Eigenkapitalrendite um FK/EK Prozentpunkte in die umgekehrte Richtung. Ökonomisch interessant ist die Differenz zwischen der Gesamtkapitalrendite rG und i; das Fremdkapital wird zu i aufgenommen, jedoch zu rG investiert.

    Der Leverage-Effekt gilt jedoch auch in umgekehrter Richtung (negativer Financial Leverage-Effekt): Liegt die Gesamtkapitalrendite unter dem Fremdkapitalzins, sinkt die Eigenkapitalrentabilität linear mit der Kapitalstruktur bzw. mit dem Verschuldungsgrad.

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