Lean Banking
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1. Begriff: verschlankte Bank; nicht eindeutig definierte Bezeichnung, in Kontinentaleuropa als Oberbegriff für quantitative und qualitative Optimierungsansätze innerbetrieblicher Geschäftsprozesse in Banken gleichermaßen verwendet. Aufgrund der vorgenannten Unbestimmtheit wird zuweilen dafür votiert, auch im Bankgewerbe von Lean Production zu sprechen, welche durch die Studie des Massachusetts Institute of Technology über die Zukunft des Autos, die 1990 unter dem Titel „The Machine that Changed the World” veröffentlicht wurde, mit Inhalt belegt sei. Die in dieser Studie enthaltenen Optimierungskonzepte sind jedoch auf klassische Produktionsunternehmen zugeschnitten. Nicht alle dieser Ansätze lassen sich ohne weiteres auf Dienstleistungsunternehmen übertragen. Es gilt zudem, branchen- und tätigkeitsspezifischen Besonderheiten im Kreditgewerbe Rechnung zu tragen. Diesem Anspruch wird der Ansatz der Lean Production nicht gerecht. Terminologisch und inhaltlich treffend erfasst Lean Banking insoweit (ähnlich einer Analogie) die auf die Bankbetriebswirtschaft übertragbaren Grundsätze der Lean Production.
2. Merkmale: Lean Banking ist kein neuer organisatorischer Ansatz, sondern eine Strukturoptimierung, die die Divisionalisierung und die Kundengruppenorganisation der 1980er-Jahre als substanziellen Bestandteil sieht. Die schlanke Bank ist gekennzeichnet v.a. durch: a) kundengruppenorientierte Aufbauorganisation, b) flache Führungsstrukturen, c) Prozessorientierung sowie d) die Reduktion von Komplexität und Wertschöpfungsketten. Sie soll zu einer messbaren Erhöhung a) der Dienstleistungs- und Produktqualität, b) der Kundenzufriedenheit und -bindung sowie c) zu einer nachhaltigen Kostensenkung führen.