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IT-Industrialisierung

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Industrialisierung der Informationstechnologie, auch IT-Industrialisierung, bezeichnet die Übertragung von Methoden und Prozessen der industriellen Fertigung auf IT-Leistungserstellungsprozesse. Sie zeichnet sich aus durch ein Zusammenspiel von Modularisierung, Standardisierung und Automatisierung von IT-Produkten und deren Leistungserstellungsprozessen. Die Standardisierung von Produkten ermöglicht den Herstellern dabei sinkende Stückkosten, eine gezielte Automatisierung der Produktionsprozesse sowie die Verteilung der Leistungserstellungsprozesse auf mehrere Wertschöpfungspartner. Eine modularisierte Herstellung erlaubt es den Herstellern dabei aber dennoch, aus den standardisierten Komponenten individualisierte Leistungsbündel zu generieren. Mit der Diskussion um die IT-Industrialisierung verbunden ist die Frage nach der Wettbewerbsrelevanz der IT. Zwar steht in vielen Bereichen immer noch die effiziente und effektive IT-Organisation im Sinne einer IT-Industrialisierung im Vordergrund, jedoch sind informations- und kommunikationstechnische Innovationen immer öfter auch grundlegender Bestandteil neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle.

    2. Anwendungsbereiche: Eine Industrialisierung der Informationstechnologie ist in allen relevanten Bereichen der IT zu erkennen, dem Hardware-Bereich, dem Software-Bereich und den IT-Services, wobei jedoch unterschiedliche Entwicklungsstände auszumachen sind. Der Hardware-Bereich ist bereits sehr deutlich durch standardisierte Produkte sowie standardisierte und auf mehrere Akteure verteilte Produktionsprozesse gekennzeichnet. Auch bei Software ist eine ausgeprägte Verbreitung und weiter zunehmende Bedeutung standardisierter Produkte sichtbar und die Anwendungsbereiche von Standardsoftware wachsen kontinuierlich. In Bezug auf IT-Services muss zwischen infrastrukturbezogenen Services und der Entwicklung und Wartung von komplexen Anwendungssystemen differenziert werden, wobei erstere tendenziell einen deutlich fortgeschritteneren und höheren Standardisierungsgrad aufweisen. Insgesamt deuten Trends wie modularisierte Servicearchitekturen oder die zunehmende Prozessorientierung bzw. die Verbreitung prozessorientierter Referenzmodelle (z.B. ITIL) aber auch im IT-Services-Bereich auf Entwicklungen hin, die sich der IT-Industrialisierung zuordnen lassen. Die Konsequenzen der Industrialisierung der Informationstechnologie für das IT-Management sind entsprechend weitreichend. Es ändern sich die Produkte selbst, deren Preise und Leistungserstellungsprozesse sowie die Ausrichtung und Zusammensetzung der im Rahmen der Leistungserstellung zusammenwirkenden Unternehmen und Mitarbeiter. Die Unternehmungen benötigen klare Strategien, welche Teile der primären oder sekundären Wertschöpfungsaktivitäten im Bereich der IT sie aufgrund ihrer besonderen Wettbewerbsrelevanz in den stärker kontrollierbaren internen Strukturen halten wollen und welche Komponenten zum Beispiel aus Effizienz- und Spezialisierungsüberlegungen, aus Kostengründen oder zur Absicherung der technologischen Kompetenz an Spezialisten im In- oder Ausland ausgelagert werden sollen.

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