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Revision von Infrastrukturfonds vom 05.03.2020 - 13:02

Infrastrukturfonds

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Infrastrukturfonds stellen eine indirekte Beteiligung an Infrastrukturprojekten dar und können in Infrastrukturaktienfonds und Spezialfonds mit Schwerpunkt in Infrastrukturinvestitionen unterschieden werden.  Bei Infrastrukturfonds handelt es sich meist um nicht börsennotierte Fonds, wobei die Gebühren letzterer im Vergleich i.d.R. niedriger sind.

    2. Investitionsobjekte: Eine weitere Möglichkeit der Abgrenzung verschiedener Infrastrukturinvestitionen bietet sich durch die Begrifflichkeiten "Brownfield Investments" und "Greenfield Investments" an; während erstere in bestehende Infrastrukturanlagen investieren, die bereits in der Vergangenheit Erträge erzielt haben, sind letztere Investitionen in geplante Projekte. Bei Greenfield Investments besteht eine größere Unsicherheit hinsichtlich der möglichen Auszahlungen als bei den Brownfield Investments, gleichzeitig sind aber bei ihnen u.U. größere Wertsteigerungen möglich. Auch kann eine Einteilung nach geographischen Gesichtspunkten (z.B. Emerging Markets, USA etc.) oder Infrastrukturobjekten (z.B. Spezialisierung in Flug(Häfen), Gefängnisse, Straßen, Krankenhäuser etc.) getroffen werden.

    3. Risiken: Kurzfristige Anlagestrategien stehen in vielen Fällen dem längerfristigen Kapitalbedürfnis sowie der oft langen Kapitalbindungsdauer entgegen. Daher haben Investoren in Infrastrukturfonds u.U. ein höheres Liquiditätsrisiko. Unterschiedliche Marktrisiken und daraus folgende Diversifikationspotenziale sollten sich theoretisch nach der Korrelation zur gesamtwirtschaftlichen Lage ergeben. So ist eine Vielzahl von Infrastruktureinrichtungen langfristig angelegt mit einer Nutzung, die weitestgehend unabhängig von der Wirtschaftsentwicklung und staatlich unterstützt ist. Empirische Erkenntnisse dazu schränken jedoch das Diversifikationspotenzial mit Aktien und Anleihen deutlich ein. Infrastrukturfonds mit Börsennotierung beispielsweise können einen großen Teil der Illiquidität der Infrastrukturunternehmen umgehen, jedoch sind sie oftmals höheren Schwankungen am Kapitalmarkt ausgesetzt und weisen tendenziell höhere Korrelationen mit anderen am Kapitalmarkt gehandelten Wertpapieren auf. Auch sind durch die z.T. hohe öffentliche Bedeutung von Infrastrukturobjekten oft strenge rechtliche Vorschriften vorhanden, die eingehalten werden müssen und die einen großen Einfluss auf die Investitionen haben können. Insofern sind solche Infrastrukturinvestments besonderen regulatorischen Risiken ausgesetzt.

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