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Revision von Geldschöpfung vom 29.02.2020 - 09:00

Geldschöpfung

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    Kreditschöpfung. 1. Quellen der Geldschöpfung: In entwickelten Volkswirtschaften können zwei „Produzenten” von Geld unterschieden werden:
    Die Notenbank (Zentralbank) schafft Zentralbankgeld.
    Kreditinstitute (nicht nur Geschäftsbanken) schaffen im Zuge einer Bilanzverlängerung Giralgeld (begrenzt durch die Notwendigkeit, Barreserve und Mindestreserve zu halten) und beeinflussen damit die Höhe der in einer Volkswirtschaft vorhandenen kaufkraftwirksamen Geldmenge. Da die Steuerung des Kaufkraft-Potenzials eine zentrale Aufgabe der Geldpolitik ist, werden von der Deutschen Bundesbank die wichtigsten Einflussfaktoren der Geldschöpfung im Rahmen ihrer monetären Analyse näher aufgegliedert.

    2. Geldschöpfung durch Kredite: Im Zentrum des Geldangebotes der Kreditinstitute steht Geldschöpfung durch Kreditgewährung (einschließlich Krediteröffnung). Dabei kann unterschieden werden in „Kredite des Bankensystems an inländische Unternehmen und Private” und „Kassendispositionen der öffentlichen Hand”; letztere Position erfasst die Kredite des Bankensystems an den Staat (Staatssektor).

    3. Geldschöpfung durch Devisentransaktionen: Bedeutsamen Einfluss auf die Geldschöpfung haben darüber hinaus die Veränderungen der Devisenbestände (Gold- und Devisenbilanz, Kapitalbilanz), auch als außenwirtschaftliche Komponente der Geldschöpfung bezeichnet. So entsteht Zentralbank- bzw. Giralgeld, wenn Kreditinstitute (einschließlich Zentralbanken) Nichtbanken ausländische Währung (Devisen) mit inländischer Währung abkaufen; umgekehrt tritt eine kontraktive Wirkung auf die zirkulierende Geldmenge ein, wenn Inländer Devisen gegen inländische Währung kaufen. Beide Effekte sind bei der Erklärung von Veränderungen der Geldmenge gegeneinander aufzurechnen.

    4. Geldkapitalbildung bedeutet in der Interpretation der Deutschen Bundesbank, dass Wirtschaftssubjekte (Personen) Geld in Formen anlegen, die nicht in die Abgrenzung der kaufkraftwirksamen Geldmenge M3 einbezogen sind, weil man bei ihnen davon ausgeht, dass sie, wie z.B. Spareinlagen mit Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten, keine geldnahen Aktiva darstellen (Geldmengenbegriffe). Geldkapitalbildung wirkt aus diesem Blickwinkel somit kontraktiv auf die Geldmenge M3, Geldkapitalauflösung wirkt expansiv.

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