Direkt zum Inhalt

Derivate

Geprüftes Wissen

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Derivative, derivative Finanzmarktinstrumente, Finanzderivate; 1. Begriff: Die Bezeichnung „Derivat“ stammt aus dem lateinischen derivare bzw. derivatum („ableiten“, „abgeleitet“) und basiert auf dem zentralen Merkmal derivativer Instrumente, der genau defi­nierten Abhängigkeit seines Wertes von einem originären zugrunde liegenden Fi­nanztitel, einer Ware oder einer anderen spezifizierten Refe­renzgröße, dem Basis­objekt (Basiswert). Darauf zielen auch die geläufigsten Definitionen derivativer Fi­nanzti­tel ab.

    2. Termingeschäft: Es ist es üblich, anhand der vertraglichen Vereinbarungen über die Erfüllung des Geschäfts die bedingten von den unbedingten Termingeschäften zu unter­scheiden. Bestehen feste, verbind­liche Liefer- und Ab­nahmeverpflich­tungen für die Vertragspartner zu den vereinbarten Konditionen, so spricht man von unbedingten Termin­geschäften. Bei den be­ding­ten Termin­geschäften wird dem Käufer dagegen ein Wahl­recht eingeräumt, die Lieferung bzw. Abnahme des vereinbarten Gegen­stands vom Verkäufer zu verlangen oder darauf zu verzichten. Findet kein Transfer der zugrunde liegenden Titel statt, son­dern wird ein Barausgleich zur Erfül­lung der Vertragsbedingungen durchgeführt, so spricht man von Differenzgeschäften, die auf der Zahlung der Differenz zwischen dem heute vereinbarten Ter­minkurs und den im Aus­übungszeit­punkt bestehenden Kurs beruhen. Unter den bedingten Termin­geschäfte finden sich börsengehandelte Optionskon­trakte und Over-the-Coun­ter-Optionen (OTC-Optionen), d.h. außer­börsliche Optionen, sowie Options­scheine. Die fixen Termin­geschäfte schließlich umfassen die bör­sengehandelten Futures und ihre außerbörslichen Pendants, die Forwards, sowie die Swap-Geschäfte (Swap).

    3. Handelsplatz: Unterscheidet man die Instrumente nach den allgemeinen Rahmenbedingungen des Han­desplatzes, so führt dies zur Trennung der börsengehandelten von den au­ßerbörslich gehan­delten Derivaten, wobei in weiteren Schritten eine Vielzahl von Mischformen zu beobachten ist. Standardisierte Derivate werden an Terminbörsen (Eurex), nicht standardisierte Derivate außerbörslich (Over-the-Counter-Markt) und nicht standardisierte, verbriefte Derivate (Derivate, verbriefte) an Wertpapierbörsen, wie z.B. Frankfurt oder Stuttgart, gehandelt.

    4. Basiswerte: Schließlich lassen sich Derivate noch hinsichtlich der grundsätzlichen Eigenschaften des Basiswertes unterscheiden. So spricht man von den Finanz­derivaten des Aktien-, Zins- und Währungssegments (z.B. Aktienoption, Aktienindex-Future, Cap, Zinsfuture etc.) und von Warenderivaten (Commodity-Derivate). Zum Management weiterer Risiken sind mittlerweile eine Vielzahl sonstiger derivativer Strukturen am Markt verfügbar. Neben den populären Kreditderivaten sind dies beispielsweise Inflationsderivate (Makroderivate), Wetterderivate, Katastrophenderivate etc.

    Vgl. auch Finanzinnovation, Termingeschäft.

    GEPRÜFTES WISSEN
    Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
    Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
    Das Original: Gabler Banklexikon

    zuletzt besuchte Definitionen...

      Literaturhinweise SpringerProfessional.de

      Bücher auf springer.com