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Commodity-Derivate

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Bei Commodity-Derivaten ist der Basiswert des Derivats ein Rohstoff. Auch wenn Finanzderivate heute den Großteil aller Transaktionen an den Terminmärkten bilden, handelte es sich bei den frühen Derivaten dagegen fast ausnahmslos um Derivate auf Rohstoffe. Diese bilden auch heute noch eine festen Bestandteil der weltweiten Termingeschäftes. Meist werden sie als Commodity Futures an speziellen Warenterminbörsen gehandelt.

    2. Struktur der Commodity-Märkte: Mit dem Begriff Commodities (Rohstoffe, manchmal auch kurz Waren) werden in Anlehnung an die Havanna-Charta von 1948 und die Außenhandelsstatistik der Bundesrepublik Deutschland Erzeugnisse der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder der Fischwirtschaft sowie Minerale in natürlicher oder veränderter Form bezeichnet. Die Agrarprodukte werden in Abhängigkeit von ihrer Herkunft in pflanzliche sowie tierische Produkte aufgeteilt. Zu den pflanzlichen Produkten zählen beispielsweise Weizen, Raps, Mais, Kartoffeln, Kakao, Baumwolle und Zucker, zu den tierischen Produkten neben den in der Grafik aufgeführten Schweinebäuchen, lebenden Schweinen und Mastrindern weiter auch Häute oder Schmalz. Die Industrierohstoffe werden in Metalle und nicht-metallische Industrierohstoffe – beispielsweise Bauholz und Altpapierprodukte – unterteilt. Die Unterscheidung der Metalle in Industrie- und Edelmetalle basiert auf ihrem Verwendungszweck entweder als industrieller Produktionsfaktor oder als werthaltiges Anlagemedium. Zu den Energieprodukten zählen zunächst Rohöl und daraus gewonnene Ölprodukte wie z.B. Heizöl. Daneben besitzen Gas und Elektrizität eine große Bedeutung. Beide Märkte finden aufgrund einer historisch starken Regulierung und monopolistischer Angebotsstrukturen in vielen Ländern erst seit Ende der 1990er-Jahre in Verbindung mit Preisänderungsrisiken Erwähnung. Mittlerweile ist jedoch auch in Europa die Liberalisierung der Elektrizitäts- und Gasmärkte so weit fortgeschritten, dass sich sogar etliche börsengehandelte Instrumente zum Management der entsprechenden Preisri­siken etablieren konnten. Strom unterscheidet sich von vielen anderen Waren vor allem dadurch, dass eine Lagerung nur bedingt bzw. überhaupt nicht möglich ist. So können Energieprodukte wie Rohöl, Heizöl und Gas sowie Industrie- und Edelmetalle auch über einen längeren Zeitraum, Agrarprodukte wie Weizen oder Schweinebäuche zumindest temporär gelagert werden. Im Falle von Strom kann jedoch allenfalls der Primärenergieträger gelagert und bei Bedarf zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Siehe auch die Abbildung Abgrenzung der Commodity-Märkte.

     

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