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Business Process Management

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Unter dem Begriff des Geschäftsprozessmanagements (Business Process Management)  wird eine systematische Herangehensweise zum Planen, Steuern, Kontrollieren und Verbessern von Geschäftsprozessen verstanden. Der Kern liegt hierbei in der Organisation der Geschäftsprozesse einer Unternehmung, mit dem Ziel, diese durch entsprechende Planung und Gewichtung zu koordinieren und zu verbessern, um sowohl Effektivität als auch Effizienz bei der Herstellung von Produkten und Leistungen zu erhöhen. Wichtige Aspekte des Geschäftsprozessmanagements sind das Business Process Reengineering (Prozessrevolution), die Geschäftsprozessverbesserung (Evolution) und die Geschäftsprozessmodellierung.

    2. Historie: Das erste Auftreten des Geschäftsprozessmanagements in der Praxis – Ende der 1980er-Jahre – wurde durch die US-Amerikaner Michael Hammer und James Champy unter dem Begriff des Business Process Reengineering subsumiert. Durch die externen Einflüsse dieser Zeit  (u. a. die Öffnung globaler Märkte, die Auflösung vieler gesetzlicher und traditioneller Handelsbarrieren, die vermehrte Bereitstellung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien) waren Unternehmungen gezwungen, ihre Geschäftsprozesse fundamental zu überdenken und grundlegend neu aufzubauen. Weiterhin erfordert die zunehmende Digitalisierung in allen Branchen ein geeignetes Management der Geschäftsprozesse.

    3. Anwendungsbereiche: Während der Fokus beim Business Process Reengineering auf der vollständigen Neugestaltung der Geschäftsprozesse einer Unternehmung liegt (man spricht hier auch von Prozess-Revolution), beschäftigt sich die Geschäftsprozessverbesserung mit steten inkrementellen Veränderungen (Prozess-Evolution), d.h. einer schrittweisen Verbesserung vorhandener Geschäftsprozesse mit dem Hauptziel die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmung nachhaltig zu verbessern. Die wesentlichen Ziele liegen hier in der Verkürzung der Durchlaufzeit und der Verbesserung der Prozessqualität. Die Geschäftsprozessoptimierung erfolgt in mehreren Projektphasen, die im Wesentlichen die Phasen Planung, Ist-Analyse, Soll-Konzept, Implementierung und ein anschließendes kontinuierliches Prozessmanagement entsprechend des PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) umfassen.
    Ein wichtiger Bestandteil der Phasen Ist-Analyse und Soll-Konzepterstellung ist die Geschäftsprozessmodellierung, die der Beschreibung, Erklärung, Abbildung und Gestaltung von Geschäftsprozessen aus der Realwelt dient. Zur Reduzierung der Komplexität werden unwesentliche Bereiche der Realwelt ausgeblendet. Zur Modellierung einer Unternehmung werden die ablaufenden güterwirtschaftlichen Produktions- und Finanzierungsprozesse und die damit in Verbindung stehenden Informationen abgebildet. Hierbei unterscheidet man die Abbildung in Textform, in tabellarischer Form und in grafischen Ablaufdiagrammen. Welche Form der Darstellung gewählt wird hängt vom darzustellenden Sachverhalt ab. Häufig werden Darstellungsformen auch kombiniert verwendet.

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