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Revision von Bilanzanalyse, Detail-Analyse der Vermögens- und Finanzlage vom 09.11.2018 - 15:02

Bilanzanalyse, Detail-Analyse der Vermögens- und Finanzlage

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Über strukturelle oder anderweitig generelle Fragen hinaus kann die Jahresabschlussanalyse Fragen adressieren, die die Positionen von Bilanz und GuV en detail betreffen.

    1. Anlagevermögen: Bestehen für das Anlagevermögen Verträge, Kreditsicherungen, Investitionspläne, Versicherungen, öffentliche Lasten, Beleihungsreserven? Sind die Abschreibungen ausreichend?
    a) Grundstücke und Gebäude: Art (z.B. Fabrikgelände/Reservegelände), Größe, Lage, Nutzung, Eigentumsverhältnisse, Modernität, Zustand, grundbuchliche Belastungen, Bewertungs-Reserven (Verkehrswert vs. Buchwert), Altlasten (Kontamination), Umfang der Versicherung.
    b) Maschinen, Inventar, Fuhrpark: Art, Modernität, Kapazität, Bewertung, bestehende Eigentumsvorbehalte.
    c) Beteiligungen: Art, Ausmaß, Bewertbarkeit. Bestehen Verlustübernahmeverträge, Patronatserklärungen.
    d) Hypothekendarlehen und andere Darlehen: Zusammensetzung, Fristigkeit, Absicherung, Schuldnerbonität.

    2. Umlaufvermögen:
    a) Kasse, Bank, Schecks, Besitzwechsel: Art, Fristigkeit, Bindungen (z.B. Verpfändung), Verteilung auf einzelne Kreditinstitute.
    b) Debitoren, Giroverbindlichkeiten: Art, Fristigkeiten/Zahlungsziele, Streuung, Bonität (wegen evtl. Bewertung von Zessionen), Versicherung, Bindungen (als Kreditsicherheit), Beachtung von Lieferantenvorbehalten.
    c) Warenbestände einschließlich Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Halbfertigerzeugnisse: Art, Struktur (Alter, Mode, Gängigkeit), Bewertungsmethoden, Auftragsbindung, Bindungen (z.B. Sicherungsübereignung für Kredite), Bewertungsreserven, Umschlagsgeschwindigkeit, Lieferantenvorbehalte, Auftragsbestand.

    3. Sonstige Aktiva: Konzernforderungen, Forderungen an Gesellschafter, ausstehende Einlagen: Geschäftsgrundlage, Art, Fristigkeit, Bewertbarkeit, Vermögenslage der Schuldner, Leistung aus Gewinnen.

    4. Eigenkapital: Stammkapital (GmbH), Grundkapital (AG), Rücklagen, Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: feste (GmbH, AG) oder variable (OHG, Einzelfirma) Kapitalbeträge, Relation zum Geschäftsumfang, Art, Zusammensetzung, vertragliche Vereinbarungen, Entnahmen (Aufschlüsselung), kurzfristig fällige Verpflichtungen (z.B. private Steuern), Bürgschaftsrisiken, weiteres Privatvermögen außerhalb der Bilanz, Reserven, letzte Steuerprüfung.

    5. Mittel- und langfristige Verbindlichkeiten (einschließlich Pensionsrückstellungen): Art, Verwendungszweck, Zusammensetzung, Absicherung, Zinssätze (mit oder ohne Festschreibung), Tilgungsvereinbarungen.

    6. Kurzfristige Verbindlichkeiten:
    a) gegenüber Banken: Zusammensetzung, Höhe der Limite (z.B. Ausnutzungsgrad der Kreditlinien, evtl. Überziehungen), Besicherung, Konditionen, Fristigkeit, bei Darlehen Größenordnung der Tilgungen.
    b) Warenverbindlichkeiten, Akzepte: Zusammensetzung, Abhängigkeiten, Lieferbedingungen (branchenüblich/tatsächlich), Art der Eigentumsvorbehalte, Umschlagsgeschwindigkeit (Ist-Zahlungsziel; branchenübliches Zahlungsziel).
    c) Kundenanzahlungen: Art, Absprachen, Absicherung.

    7. Rückstellungen, Wertberichtigungen: Art, Bemessungsgrundlage, Fristigkeit, Reserven.

    8. Konzernverbindlichkeiten: Geschäftsgrundlage, Art, Fristigkeit, Streuung.

    9. sonstige finanzielle Verpflichtungen (Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen, langfristigen Abnahmeverträgen, aus drohenden Großreparaturen).

    10. Analyse der Risikolage: Ausgangspunkt bilden die Erläuterungen zur voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken, die Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften i.S.d. § 264a HGB als Teil des Lageberichtes nach § 289 I 4 HGB zu veröffentlichen haben. Darüber hinaus ist im Lagebericht nach § 289 II Nr. 1 HGB auf die Risikomanagementziele und -methoden sowie die Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie die Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, einzugehen.

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